Tour de Pflege zur solidarischen Streikunterstützung in Heidelberg

Tag drei von fünf / Aktion fünf von elf

⏰️ Bündnis Pflege.Auf.Stand RLP, mit aktiver Unterstützung per Rad auch aus dem Saarland, war am dritten Tag der Tour de Pflege zu Besuch im Streiklokal der Uniklinik Heidelberg. Eine fantastische Stimmung empfing das Bündnis. Hier herrschte kämpferische Einigkeit darüber, dass die hier von den Kolleginnen und Kollegen gewerkschaftlich organisierten und aufgestellten Forderungen absolut berechtigt sind.

In dieser Tarifrunde wollen die ver.di Mitglieder die Arbeitsbedingungen nachhaltig verbessern, um Personal zu binden, dem Mangel an Fachkräften zu begegnen und den zukünftigen Bedarf an Gesundheitspersonal durch eine immer älter werdende Gesellschaft zu decken. Am 3. Juli war der nächste Verhandlungstermin zum Entgelt. Über Entlastung wurde bereits am 2. Juli erneut verhandelt. Hier ist vor allem die Frage der Ausgleichsregelungen für unterbesetzte Schichten strittig. Bei den Verhandlungen zur Ausbildungsqualität geht es vor allem um den Umfang der Praxisanleitung. Udo Haas, Fachkrankenpfleger aus dem psychiatrischen Bereich, aktives Mitglied des Bündnisses PFAUSTA sowie einer der Radler für die gesamte Woche, betonte nochmals, dass „Personalregelungen ohne entsprechende Sanktionen bei nicht Beachtung für den Arbeitgeber eher warme Bettvorleger bleiben anstatt große Tiger zu sein für die Beschäftigten.“

Weiteres wichtiges Verhandlungsthema ist die lebensphasenorientierte Gestaltung der Arbeitsbedingungen. Insgesamt sind für diese größte Tarifrunde seit 2005, als der eigenständige Tarifvertrag für die vier Landeskliniken erstmals vereinbart wurde, bisher 13 Verhandlungstermine angesetzt. Gestreikt wurde in Freiburg, Heidelberg, Tübingen und Ulm in dieser Woche. Damit wollten die Gewerkschaftsmitglieder mit maximalem Druck in den vorerst letzten Verhandlungstermin am 3. Juli gehen, um Urabstimmung und unbefristete Streiks noch zu vermeiden.

Der Ruf, nach der herrschenden Politik, wandelt sich auch hier schon prägnant um in Aktionismus. Wer bereits seit Jahrzehnten für einen Wandel und ein Umdenken auf die Straße geht, engagiert sich heute demokratisch selbst in politischen Projekten und Parteien, um von der Basis heraus die so dringend notwendige Verbesserung und Revolution selbst mit zu bewirken! Wir warten nicht länger – wir nehmen die Hebel mit gewerkschaftlichem Selbstverständnis selbst in die Hand! Und Streikrecht – bleibt Grundrecht!

Was alle angeht, können nur alle lösen!

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Mit Applaus und Dank für die Solidarische Unterstützung des Bündnisses traten die Radler*innen erneut in die Pedalen und machten sich auf den Weg zum Uniklinikum Mannheim. Noch war das Wetter trocken.

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