Mahnwache zum Tag der Pflege in Rheinland-Pfalz 2023

AUSGEBRANNT!  ver.di -Vertrauensleute des Klinikums Worms stellen gemeinsam mit der DRK Tagesklinik eine Feuertonne auf gefüllt mit Holzscheiten, die nicht mehr brennen. Es dient als Symbol für die vielen Beschäftigten in den Krankenhäusern landauf – landab.

Seit Jahren fordern die Pflegenden dringend mehr Personal. Seit Jahren fordern sie mehr Anerkennung und Wertschätzung für ihre Arbeit. Seit Jahren hoffen die Pflegenden auf die Einführung der sogenannten PPR 2.0 und damit auf eine Verbesserung ihrer Situation.

Mahnwache vor dem Klinikum Worms zum Tag der Pflege

Die Vorsitzende des Wormser ver.di-Ortsvereins Erika Roth, erinnert an den ver.di-„Personalcheck“ von 2013 und die ver.di-Aktion „Das Soll ist Voll“ von 2017. Beide bundesweiten Aktionen hatten gezeigt, dass allein in der Pflege zum damaligen Zeitpunkt rund 80.000 zusätzliche Fachkräfte nötig gewesen wären und deshalb streite ver.di auch schon lange für mehr Personal und Entlastung in den Krankenhäusern“, so Roth.

Mit dem von der Deutschen Krankenhausgesellschaft, der Gewerkschaft ver.di und dem Deutschen Pflegerat gemeinsam entwickelten Instrument zur Pflegepersonalplanung und Bemessung (PPR 2.0) gelang dann 2019 ein echter Durchbruch bei der Bewältigung der Personalkrise in der Krankenpflege.

Und wieder war die Geduld der Pflegenden gefordert; denn erst zum 1. Januar 2023 wurde zunächst in einigen ausgewählten Krankenhäusern die PPR 2.0 probeweise eingeführt.

Mit ihrer Mahnwache zum Tag der Pflege wollte ver.di einmal mehr auf die überaus schwierige Personalsituation in den Kliniken aufmerksam machen. 

Zündende Idee zu dieser Aktion kam aus dem Bündnis Pflege.Auf.Stand RLP. Weiterhin zeigt sich hier die Vernetzungsarbeit innerhalb von Rheinland-Pfalz als sehr wirkungsvoll. Die verschiedenen Berufsgruppen haben es sich auf die Fahne geschrieben, die prekäre Situation des Gesundheitswesens in den gesellschaftlichen und politischen Fokus zu rücken.

„Die Beschäftigten des Gesundheitswesens sind es leid, die bald unverantwortlichen Auswirkungen der weiterhin im Gesundheitswesen stark profitorientierten Politik zu ertragen. Hier sind alle in der Gesellschaft gefragt, endlich wach zu werden und kritisch zu reagieren“, erklärt Julia-C. Stange, Sprecherin des Bündnisses. „Pflege geht jeden an. Wir müssen heute für Morgen vorsorgen. Das System braucht eine sofortige Reformierung.“

Wieder Zeit haben für Menschen, Würde und Respekt. „Die Mitglieder*innen des DiakonieZentrums Pirmasens brennen leidenschaftlich für die Pfege,“ betont Anne Jacobi-Wirth. „Klare Ansage an die Politik, stellt endlich genug Geld für deutlich mehr Stellen in der Pflege zur Verfügung, bevor das Feuer erlischt und die Kälte kommt.“ Das Team in Pirmasens steht sehr aktiv für die Forderungen ein – auch auf Bundesebene.

Die Hebammen des Landes sind seit erster Stunde im Bündnis Pflege.Auf.Stand RLP organisiert und mahnen deutlich die sich zuspitzende Situation in der Geburtshilfe an. „Für eine gute Geburtsbetreuung braucht es eine Hebamme. Weiterhin glaube ich, dass die 1:1 Betreuung nur funktioniert, wenn essenziell – genau wie in der Pflege – echte Reformen kommen. Dazu gehört für mich auch eine deutlich bessere Bezahlung.“, betont Christine Benz, Hebamme in Mainz. „Zu schnell vergisst die Politik auch, wenn sie weiterhin so zahlreich Krankenhäuser schließt, dass im gleichen Zuge die Präsens der Geburtshilfe im Land deutlich schwindet,“ ergänzt Ingrid Mollnar, 1. Vorsitzende des Hebammen Verbandes, zur Situation.

Gute Arbeitsbedingungen beginnen mit einem guten Lohn. Und guter Lohn bewirkt, dass die Attraktivität und die Bereitschaft in den Berufen des Gesundheitswesens zu arbeiten steigt. Und das brauchen wir dringend. Das braucht die Gesellschaft – eine sichere und professionelle Gesundheitsversorgung.

Der brennende Appell nach deutlich mehr Personal sollte jetzt ernst genommen und die PPR 2.0 in den Krankenhäusern eingesetzt werden. Das Bündnis Pflege.Auf.Stand RLP fordert den Stopp einer weiteren Ökonomisierung des Gesundheitswesens. Das Geld dafür ist vorhanden. Die regierende Politik hat nur immer noch andere Prioritäten.

Ausgebrannt – was nun!

Hier demonstriert die Pflege von Morgen – niemand mehr da.

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