Ein Aufruf zur Stärkung der Gewerkschaften und Internationalen Solidarität am 1. Mai

Am 1. Mai, dem internationalen Tag der Arbeit, ist es wichtig, sich daran zu erinnern, wer in unserer Gesellschaft den Reichtum erarbeitet: die Beschäftigten mit ihrer harten Arbeit. Doch während sie den Wohlstand erwirtschaften, bleibt die Verteilung ungleich. Es ist an der Zeit, diesen Reichtum gerechter zu verteilen und das Fundament des gesellschaftlichen Zusammenhalts zu stärken.

Der Frust über eine Politik, die Menschen mit ihren Problemen allein lässt, wächst. Marode Schulen und Brücken, schließende Krankenhäuser und explodierende Mieten untergraben das Vertrauen in die Demokratie. Eine Studie der Bertelsmann-Stiftung verdeutlicht diese Probleme. Es ist unverständlich, dass Politiker wie Herr Lindner die Realität ignorieren können und sogar Lust auf Überstunden propagieren, während viele Menschen bereits am Limit arbeiten. Dabei erreichen wir eine Steigerung der Attraktivität von Gesundheitsfachberufen  durch kürzere Arbeitszeiten und gute Löhne, verlässliche Dienstpläne und bessere Vereinbarkeit.

Die jüngsten Tarifrunden haben viel öffentliches Aufsehen erregt, mit ausgefallenen Zügen, Busfahrten und Flügen als sichtbaren Ausdruck des Unmuts. Doch während die Gewerkschaften kämpfen, um faire Löhne und Arbeitsbedingungen zu sichern, bleiben die Tarifbindungen schwach. Arbeitgeber nutzen Lohndumping und andere fragwürdige Praktiken, um ihre Profite zu maximieren, während die Bundesregierung oft untätig bleibt.

Aber warum ist die Tarifbindung schwach? Weil die Arbeitgeber (AG) Lohndumping betreiben und die Bundesregierung nichts dagegen tut. Warum reden wir über Dividenden, nicht aber über unverschämte AG -Angebote im Bauhauptgewerbe oder die seit einem Jahr andauernde Tarifrunde im Handel? Warum reden wir über Einkommensverluste, nicht aber darüber, dass die Gewerkschaften eine Inflation von acht Prozent nicht nur durch Tariferhöhung ausgleichen können? Warum reden wir nicht darüber, dass die Gewerkschaften in den letzten zwei Jahren mit zweistelligen Forderungen und neuen Streikformen versucht haben, den Einkommensverlust durchzusetzen, aber der Krieg als Treiber der Inflation, einer erfolgreichen Tarifpolitik im Wege steht?

Auch die Privatisierung der Krankenhäuser hat nicht etwa zu einer Kostensenkung in diesem Bereich geführt, sondern zu steigenden Kosten bei steigender Arbeitsbelastung für die Beschäftigten. Die Ökonomisierung im Abrechnungssystem führt systematisch dazu, lukrative Eingriffe auch bei mäßigem Nutzen durchzuführen, während Bereiche wie Geburtshilfe oder Kinder – Notfallmedizin stillgelegt werden, weil sie nicht kostendeckend zu betreiben sind.

Es darf nicht  einfach zur Schließung weiterer Krankenhäuser und Stationen führen, sondern die Kliniken müssen Region abhängig als Teil eines integrierten, ambulant-stationären Systems weiterentwickelt werden und eine bedarfsgerechte Finanzierung erhalten. Die Fallpauschalen müssen nicht nur reformiert, sondern komplett abgeschafft werden. Krankenhäuser, die überwiegend aus Mitteln der öffentlichen Hand und der gesetzlichen Krankenversicherungen finanziert werden, dürfen keine Gewinne an private Investoren  ausschütten.

Es ist an der Zeit, die Stärke der Gewerkschaften zu nutzen und die Interessen der Arbeitenden zu vertreten. Solidarität unter Kolleginnen und Kollegen ist entscheidend, um für bessere Arbeitsbedingungen zu kämpfen. Es ist jedoch nicht nur eine Frage von Lohnforderungen, sondern auch eine Frage von grundlegenden Veränderungen im System. Der Kapitalismus, der Profit über Menschen stellt, muss hinterfragt werden. Der Zugang zu Gesundheitsversorgung ist ein Menschenrecht – und zu guter Pflege ebenso und das für alle gleich. Pflegende Angehörige bekommen für die Angehörigenpflege kaum die Unterstützung, die sie brauchen. Weder finanziell noch durch wohnortnahe Angebote zur Entlastung. Care-Arbeit im privaten Umfeld muss neu gedacht werden. Die Gefahr einer Altersarmut bei Teilzeit Arbeitenden darf es nicht geben.

Das Fazit ist klar: Wir brauchen eine Bewegung für echte Veränderungen. Aus den Gewerkschaften auszutreten, um den neoliberalen Kurs zu boykottieren, ist nicht die Antwort. Im Gegenteil, wir müssen uns verstärkt in den Gewerkschaften organisieren und sie stärken. Nur durch Frieden, Solidarität und gemeinsame Aktionen können wir langfristige Veränderungen erreichen.

Am 1. Mai ist es an der Zeit, gemeinsam ein Zeichen zu setzen. Lasst uns zusammenstehen für gerechte Löhne, bessere Arbeitsbedingungen und eine Gesellschaft, die die Bedürfnisse der Menschen über Profite stellt. Rein in die Gewerkschaften, rein in den Kampf für eine bessere Zukunft für alle Arbeitenden!

Hinaus zum 1. Mai!

Bündnis Pflege.Auf.Stand / www.pfausta.de / Aufstand kommt von Aufstehen! Wir sind Auf.Stand in RLP!

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